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Koordination der Hände

Die Koordination, also das Zusammenspiel der beiden Hände, ist ein kritisches Thema - und es gibt wenig Patentrezepte gegen mangelnde Koordination außer: üben, üben, üben! Was ist eigentlich nicht so wichtig, Hauptsache, es sind beide Hände beteiligt. Tonleitern und Skalen bieten sich an.
Mit der Koordination der Hände steht und fällt aber unsere Fähigkeit, längere Läufe in hohem Tempo gleichmäßig zu spielen, so wie eigentlich unser gesamtes Melodiespiel - wirkliches legato ist nur durch ein gutes Zusammenarbeiten der Hände erreichbar.

Es gibt eine einfache Methode, um festzustellen, wie gut die Koordination der eigenen Hände wirklich ist:
Man nehme ein Lick, eine Passage etc. die man nur mit der linken Hand spielen kann - wie zum beispiel das oben erwähnte Hammer-on-pull-off-lick , und spiele es so schnell, wie man es gleichmäßig, zuverlässig und richtig spielen kann. Dieses Tempo mißt man mit einem Metronom und schreibt es auf.
Dann spielt man nur mit der rechten Hand die Anschläge, die nötig wären, wollte man alle Töne des Licks mit der rechten Hand anschlagen - aber ohne die linke Hand zu benutzen! Das wiederum so schnell, wie es gleichmäßig geht. Beim Beispiel oben muß man nur mit der rechten Hand eine leere Saite immer wieder anschlagen. Das Tempo hiervon mißt man wieder mit dem Metronom und notiert es.
Nun stellt man das Metronom auf das langsamere der beiden Tempi ein und versucht, in diesem Tempo das Lick zu spielen. Wer das auf anhieb hinkriegt, hat eine hervorragende Koordination beider Hände !
Für alle anderen (wie auch mich) gilt: an unserer Koordination müssen wir was tun. Wohlgemerkt, wir wollen jetzt nicht versuchen, jede Hand einzeln schneller zu machen - das bringt nämlich nicht viel. Jetzt versuchen wir, dieses spezielle Lick, mit dem wir den Test gemacht haben, mit beiden Händen zu üben, solange bis sich zumindest eine Verbesserung einstellt. Es gibt außerdem weitere technische Übungen, die speziell auf die Verbesserung der Hand-Koordination abzielen: hierfür fragt einen Lehrer oder kauft euch ein gutes Buch mit technischen Übungen. Ich empfehle nur eins (da ich nur eins besitze: das deckt aber unheimlich viel ab):

Dieses Buch ist für klassische Gitarristen geschrieben (ich hatte lange klassischen Gitarrenunterricht) und deckt dort alle Bereich der Technik ab. Die Geläufigkeitsübungen lassen sich auch wunderbar mit dem Plek spielen, manche anderen Übungen allerdings nicht. Das Buch ist jedoch nicht für E-Gitarre oder so geschrieben - zu Zeiten Herrn Tárregas gab es die noch gar nicht. Tapping etc. wird nicht behandelt, verschiedene Skalen eigentlich auch nicht. Außerdem ist es (natürlich) komplett in Noten gesetzt. Tabulatur kommt nicht vor: über die Wichtigkeit des Notenlesens habe ich mich ja bereits ausgelassen. Die Empfehlung wird für Rock-Gitarristen etc. also stark eingeschränkt!

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